VORSCHAU - Final3 presented by Raumausstattung Wiesinger
In der Sporthalle Leonding geht es am letzten Februarwochenende heiß her. Österreichs beste Faustballteams treffen sich in Oberösterreich, um die Meistertitel der Männer und Frauen auszuspielen. Im Grunddurchgang kristallisierten sich klare Favoriten heraus. Es gilt jedoch abzuwarten, ob die Nerven halten werden. Vor allem die Tatsache, dass es erstmals bei einem Hallenevent einen Center Court geben wird, macht die Mannschaften nervös. Für die Zuschauer bedeutet es aber eine Spannungssteigerung und die Möglichkeit, hautnah dabei zu sein.
Freistadt am Weg zum nächsten Titel
Lange waren die Top3-Plätze bei den Herren hart umkämpft. Hinter dem überlegenen Tabellenführer Union Compact Freistadt haben sich nun mit FBC ABAU Urfahr und TuS Raiffeisen Kremsmünster zwei Final3-Stammgäste eingefunden. Der Weg zum Titel führt wohl auch in dieser Saison nur über den Vize-Europacupsieger aus Freistadt. Die Dominanz der Mühlviertler rund um Teamangreifer Jean Andrioli war über die ganze Hallensaison zu sehen, mit 40 Satzsiegen bei 46 gespielten Sätzen hatten die Gegner der Freistädter nicht viel mitzureden. "Wir konnten als Fixteilnehmer in den abschließenden Saisonspielen verschiedenste Dinge für das Final3 ausprobieren, das wird beim Finale vielleicht ausschlaggebend sein.", sagt Freistadt-Zuspieler Julian Payrleitner.
Routine wird auch bei FBC ABAU Urfahr großgeschrieben. Mit Martin Weiß, Siegfried Simon, Harald Pühringer und Christian Koller stehen gleich vier Weltmeister von 2007 im Kader der Linzer. Ergänzt wird die Mannschaft durchwegs von Nationalspielern, allen voran Angriffsspieler Patrick Piermann aus Brasilien. Nach einem Kopftreffer bei einer Blockaktion war sein Final3-Auftritt lange fraglich, mittlerweile hat die ärztliche Abteilung aber grünes Licht für sein Auflaufen gegeben. „Das wird im Halbfinale gegen Kremsmünster wohl ein harter Brocken für uns werden, auch weil Stefan Winterleitner wieder fit ist und Klemens Kronsteiner wohl trotz Schulterproblemen zu den besten Hallenspielern gehört. Unser größtes Problem im Grunddurchgang war, dass wir im Zweitangriff zu uneffektiv waren. Darauf haben wir in den letzten Trainings das Hauptaugenmerk gelegt und ich hoffe, dass wir das im Halbfinale zeigen können.“, gibt sich Urfahr-Coach Martin Weiß kämpferisch.
Die junge Mannschaft der TuS Raiffeisen Kremsmünster, bei der Weltmeister Klemens Kronsteiner wieder das Zepter im Angriff übernommen hat, bewies im Grunddurchgang Nervenstärke und konnte alle knappen Matches für sich entscheiden. Nach anfänglicher Abstiegsgefahr wurde mit zahlreichen abgewehrten Matchbällen der gewohnte Final3-Kurs eingeschlagen. "Ich bin wirklich stolz auf mein Team unter den Voraussetzungen den Einzug ins Final3 zu schaffen", freut sich Coach Dietmar Winterleitner „Im Halbfinale gegen Urfahr sind wir zwar Außenseiter aber nicht ohne Chance. Wer auch immer den Sprung ins Finale schafft, wird gegen Freistadt hart kämpfen müssen, um mithalten zu können.“
Wachablöse im Frauenfaustball
Bei den Frauen zeigt sich ein ganz anderes Bild, die großen Teams des letzten Jahrzehnts aus Arnreit und Neusiedl werden nun endgültig von der jungen Generation abgelöst. Serienmeister Arnreit ist gar zum ersten Mal seit 22 Jahren nicht bei der Medaillenentscheidung in der Halle dabei. Die Grunddurchgangssiegerinnen der Union Raiffeisen Haidlmair Nußbach mischen zwar schon seit Jahren vorne mit, zu einem Sieg in einem Final3-Spiel hat es aber bei den bisherigen drei Teilnahmen nicht gereicht. Mit einem Altersdurchschnitt von knappen 19 Jahren sind die Kremstalerinnen das jüngste Team in Leonding. Heuer wollen sie endgültig beweisen, dass sie reif für den ersten großen Titel sind. „Wir haben die ganze Hallensaison lang auf das Finalevent hintrainiert. Der Sieg im Grunddurchgang ist für uns nur die halbe Miete – wir wollen den Titel“, zeigt sich Nußbach-Angreiferin Marlene Hieslmair entschlossen.
Die Titelverteidigerinnen vom FSC Wels 08 müssen in dieser Saison auf Hauptangreiferin Tanja Weigert verzichten und setzen daher auf junge Kräfte im Angriff. „Unseren Staatsmeistertitel aus dem Vorjahr zu verteidigen wird extrem schwer, dennoch werden wir alles geben“, so Wels-Zuspielerin Theresa Pichler. „Vor der Saison wäre ich auch mit einem Nichtabstiegsplatz zufrieden gewesen. Wenn es uns am Freitag gelingen sollte, dass wir eine gute Leistung zeigen, haben wir gute Chancen auf einen Finaleinzug. Im Finale wäre Nußbach sicher mehr unter Druck. Wir wissen, dass alles passieren kann und darauf hoffen wir.“, hat Wels-Coach Walter Zöttl Lunte gerochen.
Auch das Überraschungsteam von ASKÖ Laakirchen Papier zählt mit etwa 21 Jahren Altersdurchschnitt nicht zum alten Eisen. Die Papierstädterinnen überzeugten im Grunddurchgang mit einer konstanten Leistung und leisteten sich keine großen Patzer. Damit ist erstmals seit genau 20 Jahren wieder eine Laakirchner Frauenmannschaft bei der Finalentscheidung dabei. Ein Sieg im Halbfinale gegen Wels wäre eine große Überraschung, vor allem weil Wels beide Begegnungen im Grunddurchgang für sich entscheiden konnte. „Wir haben nichts zu verlieren und können daher befreit aufspielen. Die Finalteilnahme ist schon ein Riesenerfolg, wenn unsere Damen ihre Nerven unter Kontrolle haben, ist natürlich aber auch einiges möglich.“, sieht Laakirchen-Obmann Karl Brunnbauer die Favoritenrolle klar bei Wels.
Fotonachweis
ÖFBB
Tabelle Männer nach dem Grunddurchgang
Tabelle Frauen nach dem Grunddurchgang
21.02.2017 12:14