VORSCHAU - Final3 in Freistadt
Compact Freistadt-Sektionsleiter und OK-Chef Karl Heinz Kaufmann freut sich auf ein hochkarätiges Faustballfest in der Sporthalle Freistadt. Bei der Pressekonferenz im UNION Landessportzentrum OÖ erklärt er, warum sich die Feldmeister aus Freistadt für den Termin Freitag und Samstag entschieden haben: „Wir wollen publikumswirksamer werden und an den Abendterminen haben wir mehr Zuschauer als am Sonntagmittag“, so Kaufmann, der am Wochenende über 500 Besucher sehen möchte. Die teilnehmenden Teams sind mit dem Termin teilweise nicht einverstanden, weil Spielerinnen und Spieler am Freitag noch ihrem Beruf nachgehen.
Leader FSC Wels 08 bei den Frauen geht erstmals als Gesetzter ins Finale und sieht es als gutes Omen für den ersten Meistertitel für den Club. Trainer Walter Zöttl: „Wir sind schon oft dabei gewesen und hatten 2015 unser erfolgreichstes Jahr. Wir sind reif für den ersten Titel.“ Zöttl warnt aber natürlich vor den Halbfinalteams Arnreit und Nußbach. Wels hat im Grunddurchgang zwei Mal gegen den Dritten Arnreit gewonnen, allerdings zweimal gegen Nußbach verloren. „Die Entscheidung wird sich im Kopf abspielen. Wir wissen, dass wir gegen alle gewinnen können“, so der Welser Trainer.
Marlene Hieslmair vom Zweitplatzierten Team UNION Raiffeisen Haidlmair Nußbach freut sich, dass sie endlich wieder einmal bei einer Entscheidung dabei sind. Das junge und dynamische Team besticht durch eine konstante Teamleistung. Nußbach hat beide Duelle im Grunddurchgang gegen Arnreit mit 1:3 verloren, geht aber mit voller Motivation ins Finale. „Es wird endlich einmal Zeit Arnreit als Serienmeister in der Halle zu stürzen. Wir wollen das auf alle Fälle schon im Halbfinale versuchen“, so Hieslmair.
UNION Raiffeisen Dialog Telekom Arnreit hat sich als Drittplatzierter gerade noch für diese Meisterentscheidung qualifiziert, doch schon gar nicht mehr damit gerechnet. Nach der Niederlage gegen Wels in der vorletzten Runde schien für Coach Gerald Herrnbauer der Zug abgefahren: „Wenn uns VOEST mit dem Sieg über Urfahr nicht geholfen hätte, würde ich jetzt nicht hier sitzen. In der letzten Runde haben wir dann unbekümmert die Qualifikation geschafft.“ Trotzdem ist Herrnbauer in einer komplett neuen Situation. Arnreit hat in den letzten Jahren immer als Leader direkt im Finale gestanden. „Wir müssen erst mit der neuen Situation umgehen, dass wir auch Spiele verlieren. Das waren wir jetzt über Jahre hinweg nicht gewohnt“, so Herrnbauer. Die Titelverteidigerinnen haben auch schlechte Erinnerungen mit der Halle in Freistadt. 2012 verloren sie hier das Meisterfinale gegen Neusiedl. Den Grund sieht Arnreit im Boden, der in Freistadt ein völlig anderes Sprungverhalten des Balles hat als daheim in Rohrbach. Arnreit wird aber in einem Abschlusstraining versuchen, sich optimal einzustellen.
Kronsteiner absolvierte 60 Pflichtspiele
Bei den Männern geht TuS Raiffeisen Kremsmünster als Titelverteidiger und Leader des Grunddurchgangs ins Rennen. Trainer Dietmar Winterleitner analysiert die Hallensaison eher als Krampf und Kampf, da vor allem die Belastung seiner Teamspieler nach der WM im November 2015 ohne Pause sehr hoch war. Aus diesem Grund sieht er es als Vorteil, dass sein Hauptangreifer Klemens Kronsteiner nur ein Spiel am Samstag absolvieren muss, auch wenn er die Eigenheit der Halle schon gerne noch mehr kennen gelernt hätte. „Klemens hatte seit dem Frühjahr über 60 Pflichtspiele und wurde gerade in den letzten Runden auch geschont. Unsere Stärke ist die Flexibilität in der Defensive, wo ich viele Varianten habe“, so der ehemalige Teamspieler.
Das Überraschungsteam der Rückrunde, FBC ABAU Linz Urfahr mischt als Zweitplatzierter um den Titel mit. Die Linzer starteten sehr schlecht in die Halle (drei 0:3 Niederlagen gegen Grieskirchen, Kremsmünster und Freistadt) und kamen erst Anfang 2016 so richtig in Schwung. „Wir haben in der Rückrunde zwar alles gewonnen und uns wieder mit dem Hallenfaustball angefreundet, doch unsere Gegner waren auch durch Verletzungen gehandicapt“, so Trainer Manfred Leitner. Bei den Linzern hat auch der Verletzungsteufel nicht halt gemacht. Angreifer Horber musste zwei Runden wegen einer Hüftverletzung pausieren, ist aber für Freitag wieder fit. Der Brasilianer Patrick Piermann hat noch immer mit Rückenproblemen zu kämpfen und ist noch nicht in Hochform. Abwehrteamspieler Béla Gschwandtner wird mit einem eingerissenen Kreuzband ans Werk gehen, das ihn ab und zu bei schnellen Bewegungen noch etwas einschränkt.
Das Heimteam der UNION Compact Freistadt wollte eigentlich in der Halle Rang eins nach dem Grunddurchgang in Angriff nehmen. Eine verschleppte Knieverletzung von Angreifer Jean Andrioli von der WM im November stoppte aber dieses Vorhaben. „Wir mussten Jean fast die komplette Rückrunde schonen und somit sind wir froh, dass wir relativ sicher die Quali geschafft haben“, so Chef Karl Heinz Kaufmann. Andrioli ist aber schon heiß auf das Heimevent: „Ich fühl mich wie ein eingesperrtes Tier, das jetzt endlich raus darf. Wenn das Adrenalin da ist, werde ich die Entzündung im Knie nicht spüren“, so Andrioli. Die Freistädter wollen nach den letzten Jahren, in denen sie fast alles gewonnen haben, endlich den letzten fehlenden Titel holen: Den österreichischen Hallentitel.
Faustball Bundesliga Final 3 – VORSCHAU
Freitag / Samstag 26./27. Februar 2016, Sporthalle Freistadt – www.faustball.at
Freitag 26. Februar 2016 – Qualifikationsspiele um den Einzug ins Finale
18:00 Uhr – Frauen: SU Raiff. Dialog telekom Arnreit – SU Raiff. Haidlmair Nußbach
20:00 Uhr – Männer: UNION Compact Freistadt – FBC ABAU Linz Urfahr
Samstag 27. Februar 2016 – Finalspiele
16:00 Uhr – Frauen: FSC Wels 08 – Sieger Arnreit / Nußbach
18:00 Uhr – Männer: TuS Raiffeisen Kremsmünster – Sieger Freistadt / Urfahr
23.02.2016 15:39