VORSCHAU - 6./7. Runde Bundesliga Männer
Vor dem Showdown am Sonntag wartet auf Union Compact Freistadt am Samstag im Heimspiel gegen UFG Sparkasse Grieskirchen/Pötting ein harter Brocken. Der zuletzt schwächelnde Vize-Meister ist dafür bekannt, gerade in Spitzenspielen immer wieder Bestleistungen zu bringen. „Wir wollen in Freistadt unbedingt einen Sieg holen, um den Anschluss in der Tabelle nicht zu verlieren und uns eine gute Ausgangsposition für das Meister-Play-Off zu erarbeiten“, ist Grieskirchens Teamspieler Peter Augl vor dem Spiel gegen seine ehemaligen Teamkollegen besonders motiviert. Auch Freistadt will unbedingt einen Sieg, um nicht vor dem direkten Duell Boden auf Urfahr zu verlieren.
Leichter ist die Auslosung für den FBC ABAU Linz Urfahr. Gegen den FSC Wels 08, in der laufenden Saison noch ohne Satzgewinn, wäre alles andere als ein klarer Sieg eine Überraschung. Mehr Sorgen bereiten Urfahr-Trainer Martin Weiß die für den Schlager gegen Freistadt prognostizierten tiefen Temperaturen. „Mit zwei südamerikanischen Angreifern ist das nicht leicht. Die sind so tiefe Temperaturen nicht gewohnt“, so der Coach. Brasilien-Legionär Patrick Piermann, der sowohl im Service als auch im Rückschlag für seine harten Schläge bekannt ist, klagt im Training immer wieder über Schmerzen in der Faust, wenn die Bälle kalt sind. Auch der Rasen im heimischen ASKÖ Bewegungscenter macht den Linzern zu schaffen. „Der Rasen ist schon sehr tief, wir hoffen, dass das Wetter ein Spiel zulässt“, erzählt Kapitän Béla Gschwandtner. Personell kann Urfahr beim Gipfeltreffen aus dem Vollem schöpfen. Zuspieler Siegfried Simon, der seine Karriere eigentlich schon beendet hat, ist noch einmal mit dabei: „Ich trainiere regelmäßig und fühle mich topfit. Und gegen starke Gegner bin ich doppelt motiviert.“
Freistadt setzt gegen Urfahr neben einer kompakten Defensive vor allem auf Angreifer Jean Andrioli. „Urfahr hat mit dem V-System bisher sehr gute Leistungen gezeigt. Als gebürtiger Brasilianer ist Jean aber bestens mit dieser Spielweise vertraut“, verlässt sich Trainer Andreas Woitsch auf die Erfahrungen des Nationalspielers. Je nach Ausgang der 6. und 7. Runde könnte die endgültige Entscheidung über den Herbstmeistertitel auch erst nächste Woche fallen, wenn in den Nachtragsspielen der 5. Runde Urfahr auf Vöcklabruck und Freistadt auf Wels trifft.
Hinter dem Spitzenduo liegen die Union Tigers Vöcklabruck in Lauerstellung. Mit einem Heimsieg gegen den SSV Bozen am Samstag will man auf Tuchfüllung mit Top-Teams bleiben. Nach einigen Niederlagen will Bozen unbedingt wieder punkten, um nicht doch noch um die erstmalige Teilnahme am Meister-Play-Off bangen zu müssen. „Wenn sie wieder die Form von der EM abrufen können, wird das eine schwierige Aufgabe für uns!“, warnt Tigers-Abwehrspieler Jakob Huemer. Bozen muss am Sonntag noch bei Grieskirchen antreten, auf Vöcklabruck wartet auswärts TuS Raiffeisen Kremsmünster.
Gegen die aufstrebenden Tigers sieht sich Meister Kremsmünster nach der Neuformierung des Teams nicht unter Druck. Coach Dietmar Winterleitner will jedes Spiel nutzen, um die Abläufe im Team zu harmonisieren. „Vor allem das Zusammenspiel zwischen unserem neuen Angriff um Florian Winterleitner und dem Zuspiel wollen wir sukzessive verbessern“, erklärt der Trainer.
Vor dem Match der Grün-Weißen gegen ASKÖ Laakirchen Papier sorgt vor allem das neue Punktesystem für Gesprächsstoff. Die Spiele gegen die beiden Tabellenletzten werden im Frühjahr nicht für die Berechnung der Bonuspunkte herangezogen. „So könnte es passieren, dass sich die Platzierung nach dem Herbst von der Platzierung vor dem Frühjahr unterscheidet“, so Winterleitner. Sorgen um einen Platz im Meister-Play-Off muss sich Kremsmünster aufgrund der besseren Satzdifferenz nicht mehr machen, doch während ein Sieg gegen Laakirchen keine zusätzlichen Vorteile für das Frühjahr bringen würde, könne eine Niederlage doch noch wertvolle Punkte kosten. Sollte Laakirchen auch den Tabellenletzten FSC Wels 08 schlagen und Bozen gleichzeitig ohne Punkte bleiben, könnte Laakirchen punktemäßig mit den Italienern gleichziehen und sich mit einer besseren Satzdifferenz sogar noch für das Meister-Play-Off qualifizieren.
Bei Laakirchen will man natürlich versuchen, das Unmögliche noch möglich zu machen, doch Kapitän Michael Almhofer bleibt realistisch: „Wir können leider immer noch nicht auf den kompletten Kader zurückgreifen, da wird es ganz schwer. Wir hoffen vor allem auf einen Sieg gegen Wels, um die Saison noch versöhnlich abzuschließen.“ Insgeheim träumt man in Laakirchen wohl trotzdem von der großen Sensation. Immerhin konnte man in der letzten Runde – ebenfalls ersatzgeschwächt – Vize-Meister Grieskirchen an den Rand einer Niederlage bringen.
2. Bundesliga West
DSG UKJ Froschberg ist bereits fix für das Aufstiegs Play-Off qualifiziert und möchte vor eigenem Publikum die Siegesserie fortsetzen. Gegen die beiden Schlusslichter Union Tollet und ASVÖ SC Höhnhart gehen die Linzer als klare Favoriten ins Rennen, daran ändert auch der verletzungsbedingte Ausfall von Abwehrstütze Jakob Steiner nichts. Für ihn rückt der erst 15-jährige Thomas Reingruber in den Bundesliga-Kader auf, er hofft gemeinsam mit dem gleichaltrigen Angreifer Jakob Schicho auf den ersten Bundesliga-Einsatz. „Wir haben überhaupt keinen Druck mehr und können den Nachwuchsspielern etwas Einsatzzeit geben, aber Punkte haben wir keine zu verschenken“, sagt Froschberg Kapitän Valentin Weber, der mit seinem Team ohne Niederlage auf Platz 1 überwintern möchte. Nach einem schwachen Bundesliga-Start will Tollet an die zuletzt guten Leistungen anschließen und Höhnhart im direkten Duell noch in der Tabelle überholen.
Als erster Froschberg-Verfolger haben die Union Tigers Vöcklabruck 2 mit zehn Punkten gute Chancen auf einen Platz im Aufstiegs-Play-Off. In den Heimspielen gegen DSG SU Hirschbach und Union City Fitness Grünburg genügt ein Sieg, um dieses Ziel aus eigener Kraft zu erreichen. Für Hirschbach und Grünburg geht es darum, sich zum Saisonabschluss einen Platz im Mittelfeld der Tabelle zu erkämpfen.
Hochspannung verspricht die Abschlussrunde in Seekirchen. TSV Ottensheim liegt mit acht Punkten derzeit auf dem dritten Tabellenplatz, dahinter in Lauerstellung mit je sechs Punkten TuS Raiffeisen Kremsmünster 2 und Gastgeber ASKÖ Seekirchen. Jedes der drei Teams hat damit noch die Möglichkeit, sich einen Platz im Aufstiegs-Play-Off zu sichern.
2. Bundesliga Ost
Eine spannende Ausgangsposition bietet sich in der 2. Bundesliga Ost. AWN TV Enns steht bereits fix im Aufstiegs-Play-Off, dahinter haben bis auf Schlusslicht ÖTB Drösing noch alle Mannschaften zumindest die theoretische Chance auf eine Top-3-Platzierung. Die realistischsten Chancen haben Union Greisinger Münzbach (10 Punkte) und Union GH Janko St. Leonhard (8), sie können es aus eigener Kraft ins Aufstiegs-Play-Off schaffen.
Der Viertplatzierte SV MM Frohnleiten muss beide Duelle gegen Union Greisinger Münzbach und den SC Laa/Thaya gewinnen und zudem auf einen Laaer Sieg gegen den Favoriten Münzbach oder auf einen Umfaller von Union GH Janko St. Leonhard hoffen. Die Mühlviertler treffen mit Gastgeber ÖTB Drösing und SPG Polizei/Jedlesee auf die Tabellennachzügler und haben vier Punkte fix eingeplant. Sogar ein Fanbus wurde organisiert, um das Erreichen des Aufstiegs-Play-Offs mit den Blau-Weiß-Fans feiern zu können.
Als haushoher Favorit geht Leader AWN TV Enns in die Heimspiele gegen OTB TV Neusiedl/Zaya und Union Waldburg. Ein Top-3-Platz ist den Ennsern nicht mehr zu nehmen, trotzdem wollen sie vor Heimpublikum die weiße Weste behalten, um im Frühjahr mit viel Selbstvertrauen ins Aufstiegs-Play-Off zu starten.
Spielpläne und Tabelle
Fotonachweis
Routinier Siegfried Simon will dem FBC ABAU Linz Urfahr zum Herbstmeistertitel verhelfen (ÖFBB/Gusenleitner Stefan)
06.10.2016 20:00