zum Inhaltsbereich springen.

zur Hauptnavigation springen.

zur Subnavigation springen.

zum Standort springen.

Link zur Startseite vom ÖFBB.

Webseite nach Text durchsuchen

ihr Standort auf der Webseite

Sie befinden sich hier: Home. Interview mit Frauen-Trainer Christian Zöttl.

Bereich Infonavigation

Bereich Hauptnavigation

Spezialbereich National - International

Hauptbereich der Websiteinhalte

.


 
Für Respekt und Sicherheit - Gegen sexualisierte Übergriffe im Sport

 

 

Faustball Austria Terminkalender

zurück

Interview mit Frauen-Trainer Christian Zöttl

Interview mit Frauen-Trainer Christian Zöttl

"Ein weibliches U21-Nationalteam wäre wünschenswert!"

Mitten während der laufenden Männer-WM bekommen auch die Faustball-Frauen die verdiente TV-Präsenz. ORF Sport+ bringt in der heutigen Primetime Highlights von der WM 2019 in Linz. Aus diesem Anlass haben wir Frauen-Teamtrainer Christian Zöttl zum Interview gebeten. Der Coach teilt dabei seine Einschätzungen zu den aktuellen Leistungen des Männer-Teams, blickt auf die vergangenen Frauen-EM zurück und erklärt, warum er sich ein weibliches U21 Team wünscht.

Bevor wir uns auf den Rückblick auf die Frauen EM konzentrieren, aus aktuellem Anlass natürlich die Frage: Hast Du die WM-Spiele des Männerteams verfolgt?

So wie viele Fans bin auch ich gestern vor dem Laptop gesessen und hab fest die rot-weiß-roten Daumen gedrückt!

Wie schätzt Du die bisherigen Leistungen ein? Was ist Deiner Meinung nach im Turnier noch möglich?

Auch wenn’s gestern nicht mit einem Sieg geklappt hat, finde ich, dass sich Deutschland über weite Strecken ziemlich ins Zeug legen musste, um den Sieg einzufahren. Ich traue dem Faustball Team Austria deswegen viel zu und bin der Meinung, dass das Team schon auf einem sehr hohen Niveau spielt. Können wir uns noch etwas steigern, ist das Finale auf jeden Fall möglich. Das würde ich mir zumindest wünschen, weil ich am Samstag selbst im Stadion bin und im Finale gerne Österreich anfeuern würde.

Zurück zum Frauenteam: Du hast in einer ersten Reaktion nach dem EM Finale davon gesprochen, dass Silber diesmal sehr bitter ist. Was genau hast Du damit gemeint?

Deutschland war in den vergangenen Jahren sehr dominant und hat seinen Finalgegnern bei Großevents nie eine Chance gelassen. In diesem Jahr haben die Deutschen diesen Eindruck vermissen lassen und fehleranfälliger agiert. Die Chance, den Weltmeister in Bedrängnis zu bringen, wäre also heuer da gewesen. Bitter ist, dass wir im Finale unsere Leistung ebenfalls nicht abrufen und diesen Umstand so nicht ausnutzen konnten.

Mit ein wenig Abstand betrachtet: kannst Du Dich nun über Silber freuen?

Natürlich freuen wir uns über die Silbermedaille. Wir haben eine gute Vorbereitung hingelegt und hatten eine gute Stimmung im Team. Bei der EM war es lediglich ein Spiel, in dem wir nicht so agiert haben, wie wir uns das vorgestellt haben. Auch wenn wir die Finalniederlage noch analysieren und verarbeiten müssen, denke ich, dass es in Summe eine erfolgreiche Teamsaison war.

Womit warst Du bei der EM zufrieden?

Der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft war uns heuer ein großes Anliegen. Wir haben in der Vorbereitung viel am Teamspirit gearbeitet, auch mit unserem Teampsychologen Stefan Aigner. Das haben die Spielerinnen super umgesetzt. Wir haben während der gesamten EM an einem Strang gezogen und uns gut präsentiert.

Wo gibt es Deiner Meinung nach Verbesserungspotential? Was haben die Gegnerinnen besser gemacht?

Spielerisch gibt es sicher noch einiges zu verbessern. Erneut haben wir nach einem guten Qualifikationsspiel (Viertelfinale bei der WM, Halbfinale bei der EM) ein entscheidendes Match verloren. Wir müssen daran arbeiten, auch in den Entscheidungsmatches unser ganzes Potential ausschöpfen zu können.

Erstmals waren bei einer Frauen-EM neun Nationen am Start. Man hat gesehen, dass Die Top 3 - Deutschland, Österreich und die Schweiz – hier in einer eigenen Liga spielen. Wie siehst Du die Leistungen der neuen bzw. nachrückenden Nationen, vor allem im Hinblick auf die Entwicklung des Frauen-Faustballsports?

Ich finde die Entwicklung in diese Richtung sehr gut. Es macht schon einen Unterschied, ob du gegen drei oder gegen acht Nationen antrittst. Das Flair ist internationaler und der Austausch mit Spielerinnen anderer Nationen macht unseren Spielerinnen sichtlich Spaß. Auch sportlich hat sich bei den nachrückenden Nationen einiges getan. Wenn man zum Beispiel die spannenden Matches zwischen Polen und Serbien anschaut, sieht man, dass die "kleinen Nationen" eine EM durchaus bereichern.

Im Zuge der Frauen-EM wurde ja auch die U21 EM der Männer ausgetragen. Dort waren nur drei Teams am Start, entsprechend heiß ging es in den wenigen Spielen unter den Top-Nationen her. Hat das die Frauen-EM, bei der ja viele Spiele ausgetragen wurden, ein wenig in den Schatten gestellt? Wäre es besser, die Bewerbe zu trennen?

Die Frauen-EM und die U21-EM sind zwei unterschiedliche Bewerbe, die an einem Ort ausgetragen werden. Ich denke nicht, dass hier irgendetwas in den Schatten gestellt wird. Natürlich würden wir uns jedes Jahr eine Kulisse wie bei der WM in Linz wünschen, mit mehr als 10 Nationen und einer hohen öffentlichen Resonanz. So etwas erfordert aber enormen organisatorischen Aufwand und ist nicht immer machbar. Bleibt die Teilnehmerzahl bei den Frauen aber so hoch wie bei dieser EM, kann ich mir getrennte Veranstaltungen gut vorstellen.

Im Gegensatz zu den Männern gibt es bei den Frauen keine U21. Sollte man das Deiner Meinung nach ändern?

Dieses Thema diskutieren wir gerade im Österreichischen Verband, weil es vor allem für jene Spielerinnen wichtig wäre, die aus dem U18-Kader ausscheiden. Weil es schwierig ist vom U18-Kader direkt in Frauen-Kader aufzusteigen, besteht die Gefahr, dass Talente wegbrechen. Wir wünschen uns deshalb eine weibliche U21-Nationalmannschaft. Ob das aber umsetzbar ist, bleibt abzuwarten. Wir haben heuer erstmals einen Beobachtungskader einberufen, in den wir auch ganz junge Spielerinnen nominiert haben, und im Mai ein Sichtungstraining mit allen Kaderspielerinnen veranstaltet. So wollen wir vielen Spielerinnen die Möglichkeit bieten, sich abseits der Meisterschat für die Nationalmannschaft zu empfehlen und die Gegebenheiten im A-Team kennenzulernen.

Ist es für einen Mann schwieriger, ein Frauen-Team zu trainieren? Gibt es da spezielle Unterschiede, oder sind das alles nur Vorurteile?

Es macht ganz sicher einen Unterschied, ein Frauen- oder ein Männerteam zu trainieren. Deswegen, weil Frauen und Männer einfach anderes ticken und mit verschiedenen Situationen anders umgehen. Das ist völlig natürlich und hat nichts mit Faustball zu tun. Wir denken aber, dass wir bis jetzt meistens den richtigen Ton getroffen haben.

14.08.2019 11:34

zurück



[designed by studio10]