ERGEBNISSE - 1. Runde Männer Bundesliga
Union Compact Freistadt – Union Tigers Vöcklabruck 4:0 (12:10, 11:9, 12:10, 11:9)
Im Auftaktspiel zur neuen Saison kann sich Favorit Freistadt mit 4:0 Sätzen gegen die Tigers durchsetzen. Das klare Ergebnis täuscht ein wenig über den Spielverlauf hinweg, das Team von Andreas Woitsch muss all seine Routine auspacken, um in durchwegs knappen Satzentscheidungen gegen das mit einem Durchschnittsalter von 21 Jahren jüngste Team der Liga die Oberhand zu behalten.
Beide Teams haben vor Spielbeginn mit Personalsorgen zu kämpfen. Bei den Tigers schmerzt vor allem der Ausfall von Routinier Michael Feichtenschlager, der mit einer Schulterverletzung die gesamte Saison ausfallen wird. Das neue Angriffs-Duo bilden die Nachwuchs-Teamspieler Maximilian Huemer und Karl Müllehner. In der Verteidigung ersetzt Neuzugang Elias Walchshofer den zurückgetretenen Markus Baldinger. Auch der Freistädter Pedro Andrioli laboriert an einer Schulterverletzung, seine Position auf der rechten Angriffsseite übernimmt Abwehrspieler Michael Kreil. Zudem ist auch Nicolas Voit angeschlagen. Tobias Hofer ersetzt Verteidiger Thomas Leitner, der im Herbst nicht zur Verfügung steht.
Während die Mühlviertler zu Beginn noch mit Abstimmungsproblemen kämpfen, startet Vöcklabruck stark in die Partie. Mit seinen harten Schlägen nutzt Karl Müllehner die feucht-nassen Bedingungen perfekt aus und bringt die Freistädter Defensive immer wieder in Bedrängnis. Vöcklabruck kann sich sogar einen Satzball erspielen. Dank einer überragenden Serviceleistung von Kapitän Jean Andrioli kann Freistadt den Satz noch für sich entscheiden. Ähnlich knapp verlaufen auch die folgenden Sätze. Vöcklabruck wird vor allem die fehlende Konstanz im Angriff zum Verhängnis. Während Andrioli bei knappen Spielständen mit seinem Service- und Angriffsspiel für die entscheidenden Punkte sorgt, fehlt es den jungen Tigers in genau in diesen Spielsituationen noch an Routine, um gute Leistungen auch mit einem Satzgewinn abzuschließen. Auch Kapitän Mathias Karafiat hadert mit den nicht genutzten Chancen: „Bei einer so starken Serviceleistung des Gegners darf man weder in der Annahme noch im Angriff Chancen auslassen. Beides ist heute leider zu oft passiert. Daran müssen wir in den nächsten Spielen arbeiten“. Auch Freistadt-Trainer Andreas Woitsch ortet in seiner Mannschaft noch Verbesserungspotential: „Wir haben auch alle Fälle noch Luft nach oben, vor allem die Defensive hat noch nicht alles gezeigt, was sie kann.“ Eines freut den Coach besonders: „Seit über einem Jahr macht unsere Stärke aus, dass wir im Gegensatz zu früher nun auch knappe Partien für uns entscheiden!“
Fotos (Stefan Gusenleitner)
TuS Raiffeisen Kremsmünster – FSC Wels 08 4:0 (11:8, 11:6, 11:3, 11:1)
Mit einem 4:0-Erfolg gegen startet auch Meister Kremsmünster in die neue Meisterschaft und ist mit dem unerwartet klaren 4:0-Erfolg gegen den FSC Wels 08 der erste Tabellenführer der neuen Saison.
Beide Teams müssen ihre Aufstellungen neu arrangieren. Beim TuS sind mit Eric Kindler und Georg Kerbl gleich zwei Abgänge zu verzeichnen, auch auf seinen rekonvaleszenten Sohn Florian muss Trainer Dietmar Winterleitner zum Auftakt noch verzichten. Noch schwieriger die Situation bei den Welsern, die nach den Abgängen von Manuel Pichler und Oliver Steiner das komplette Landesliga-Team in die Bundesliga ziehen mussten.
Angeführt von Angreifer Klemens Kronsteiner übernimmt der Vorjahresmeister von Anfang an das Kommando und lässt kein Zweifel über die Kräfteverhältnisse an diesem Tag aufkommen. Insgesamt gelingen den Welsern in den vier Sätzen nur 18 Punkte. Im Finish wird Klemens Kronsteiner, der Kremsmünster im Herbst nur sporadisch zur Verfügung stehen wird, von Thoms Kohlmannhuber als Hauptangreifer abgelöst. TuS-Trainer Winterleitner zeigt sich nicht nur über den Sieg erfreut, sondern auch über die gelungene Umsetzung der taktischen Vorgaben: „Mit gefinkeltem Spiel und vielen kurz und halblang gespielten Bällen konnten wir heute einen klaren Erfolg einfahren.“ Die Welser um Kapitän David Kaar müssen sich im weiteren Meisterschaftsverlauf auf jeden Fall steigen, um eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben.
Fotos (Michael Ahrens)
UFG Sparkasse Grieskirchen/Pötting – FBC ABAU Linz Urfahr 2:4 (6:11, 11:8, 12:14, 13:11, 7:11, 7:11)
Im Spitzenspiel der Runde begeistern beide Teams mit spektakulären Aktionen. In einer knappen Begegnung gehen die entscheidenden Punkte und somit der Sieg an die Linzer, die nur mit fünf Spielern nach Grieskirchen angereist sind.
Aufgrund der Urlaubszeit und den Einsätzen einiger Spieler bei der Europameisterschaft gab es für beide Teams in den letzten Wochen nur wenige Trainingseinheiten mit dem gesamten Kader. Die Linzer haben nach den Abgängen von Maximilian Horber und Christian Koller eine enge Personaldecke. Weil Neo-Angreifer Romeo Dominioni wegen Trainingsrückstands noch in der zweiten Mannschaft eingesetzt wird, soll der ebenfalls zurückgetretene gelernte Abwehr- und Zuspieler Siegfried Simon im Angriff aushelfen.
Da Urfahr-Trainer Martin Weiß keinen „klassischen“ Zuspieler mehr zur Verfügung hat, lässt er seine routinierte Abwehr mit Kapitän Bela Gschwandtner auf der rechten, Ruben Schwarzelmüller auf der linken Seite und Harald Pühringer in der Mitte im – zumindest angedeuteten - V-System antreten. Auf der Gegenseite überrascht Interimscoach Johann „Sihdi“ Einsiedler mit seiner Startaufstellung, Hauptangreifer Dietmar Weiß und Abwehrspieler Markus Kraft müssen auf der Bank Platz nehmen, für sie beginnen Joao Viktor Fidelis und Hubert Schatzl.
Die ersten vier Sätze gestalten sich sehr ausgeglichen, die Gäste aus Linz können zweimal in Führung gehen, Grieskirchen – nach dem Verlust des ersten Satzes mit Weiß und Kraft auf dem Feld - aber immer wieder ausgleichen. Kurios ist, dass sich bis zu diesem Zeitpunkt immer das Team auf der vermeintlich schlechteren Seite – gegen die tiefstehende Sonne – durchsetzen kann. Nach einer zehnminütigen Satzpause sind es dann die Linzer, die noch einmal zulegen können und die nächsten beiden Sätze für sich entscheiden. Vor allem der Wechsel von Harald Pühringer auf die rechte Angriffsseite und Siegfried Simon in die Mitte bringen mehr Stabilität ins Linzer Spiel, während sich die Eigenfehler auf Seiten der Gastgeber häufen.
„Dünne Personaldecke, wenig gemeinsame Trainings, ein neues System, und trotzdem ein Auswärts-Sieg gegen den Vizemeister, das passt!“, bringt Harald Pühringer seine Zufriedenheit auf den Punkt. „Natürlich müssen wir uns noch steigern, wir freuen uns auch schon sehr auf den ersten Einsatz von Romeo Dominioni, der uns sicher weiterhelfen wird. Aber es ist schön zu sehen, dass unsere Mannschaft so erfahren ist, dass wir - auch ohne Wechselspieler – mit Positionsrochaden auf veränderte Spielsituationen reagieren können.“ „Wir hatten immer wieder gute Phasen im Spiel, waren aber nicht konstant genug. Gegen Urfahr ist das in Summe zu wenig“, analysiert Dietmar Weiß. „Jetzt heißt es nach vorne schauen. Unser Ziel für den Herbst ist nach wie vor ein Platz unter den ersten drei, da muss aber in den nächsten Spielen noch eine Steigerung her!“
Fotos (Stefan Gusenleitner)
SSV Bozen – ASKÖ Laakirchen Papier 4:0 (11:6, 11:6, 11:3, 11:6)
Während man gegen die Südtiroler im vergangenen Aufstiegs-Play-Off noch einen knappen Sieg verbuchen konnte, ist Laakirchen diesmal gegen die starken Bozener chancenlos. Nach einer siebenstündigen Anreise geht man gegen die Gastgeber in nur 50 Minuten mit 0:4 unter.
Ohne die Stammkräfte Markus Beißkammer, Roland Helmberger und Roland Brunnbauer kommt Laakirchen nie ins Spiel, auf der Gegenseite kann Trainer Jörg Ramel personell aus dem Vollem schöpfen. Nur Abwehrspezialist Florian Runer wird aufgrund eine leichten Muskelverletzung noch geschont. Die Spieler des SSV Bozen, von guten Leistungen bei der Euro in beflügelt, kontrollieren von Beginn an das Spiel. Thomas Meran, Simon Prudenziati, Fabian Obexer und Valentin Schwarz agieren in der Abwehr souverän, Moritz Menz und Armin Runer zeigen eine starke und fast fehlerfreie Angriffsleistung.
In Bozen darf man sich nicht nur über einen gelungenen Start in die Bundesliga freuen. In einem vorgezogenen Spiel der dritten Runde besiegt man am Sonntag mit dem FSC Wels 08 einen weiteren direkten Konkurrenten mit 4:0 und lacht – mit einem Spiel mehr – sogar von der Tabellenspitze. Für Angreifer Armin Runer eine erfreuliche Momentaufnahme: „Unser erklärtes Ziel ist der Klassenerhalt. Mit den deutlichen Siegen gegen unsere direkten Konkurrenten sind wir diesem Ziel schon zu Meisterschaftsbeginn einen großen Schritt nähergekommen. Nun ist es für uns wichtig, diese guten Leistungen auch gegen die Top-Teams der Liga zu bestätigen.“
2. Bundesliga West
Erster Tabellenführer in der 2. Bundesliga West ist DSG UKJ Froschberg. Zum Saisonstart der 2. Bundesliga gibt Froschberg gegen Ottensheim und Vöcklabruck 2 nur einen Satz ab und gewinnt trotz schwacher Abwehrleistung beide Spiele klar.
Ottensheim startet mit einer Fehlerorgie ins Spiel, ohne zu glänzen entscheidet Froschberg den Satz für sich. Im zweiten Satz reißt der Faden auf Froschberger Seite komplett, gegen die Sonne unterliegt man klar mit 4:11. In weiterer Folge zeigen die Linzer wieder eine deutlich bessere Leistung und siegen mit dem 3:1. Damit behält im Duell der Pühringer-Brüder der Froschberger U18-Teamspieler Martin Pühringer die Oberhand. "Bis auf einige Unkonzentriertheiten im zweiten Satz hatte wir die Ottensheimer gut im Griff. Auf jeden Fall war auf allen Positionen noch Luft nach oben", meint Pühringer zum ersten Match.
Die Hausherren aus Vöcklabruck erweisen sich im zweiten Spiel als weniger hartnäckig als erwartet. Martin Pühringer zeigt am Service eine überragende Leistung und sorgt beim 3:0-Sieg für Punkte am laufenden Band. "Auch wenn wir heute nicht unsere beste Leistung gezeigt haben, können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein. Zum Glück wurden wir heute nicht voll gefordert und sind mit einem blauen Auge davongekommen", analysiert Coach Christoph Wildmann die durchwachsene Leistung.
Ebenfalls ohne Punkteverlust bleibt TuS Raiffeisen Kremsmünster 2. Mit einem 3:2-Sieg gegen DSG SU Hirschbach und einem 3:0 über den ASVÖ SC Höhnhart sichert man sich punktegleich den zweiten Tabellenrang. Höhnhart kann ohne den erkrankten Angreifer Simon Schwarz einen knappen Sieg gegen Hirschbach einfahren.
Auch von der Runde in Tollet kann eine Mannschaft den Heimweg mit dem Punktemaximum antreten: ASKÖ Seekirchen gewinnt sowohl gegen Union City Fitness Grünburg als auch gegen Union Sparkasse Tollet. Tollet muss sich auch Grünburg geschlagen geben.
2. Bundesliga Ost
AWN TV Enns wird in der ersten Runde seiner Favoritenrolle gerecht und ist nach Siegen gegen SPG Polizei/Jedlesee und SV MM Frohnleiten der erste Tabellenführer in der neuen Saison. Vor allem Frohnleiten verlang Enns aber alles ab, nach 0:2-Rückstand muss man hart kämpfen, um sich am Ende knapp mit 3:2 durchzusetzen. Die gute Form beweist Frohnleiten beim 3:1 gegen Polizei/Jedlesee.
Ebenfalls eine weiße Weste behält Union Greisinger Münzbach in seiner Heimrunde. Nach dem 3:2 gegen Union GH Janko St. Leonhard und dem 3:1 gegen Union Waldburg liegt man punktegleich hinter Enns auf Tabellenrang 2. St. Leonhard schlägt Waldburg mit 3:1.
Ausgeglichen verläuft das Weinviertel-Derby treffen in Drösing. Der ÖTB Drösing, ÖTB Neusiedl/Zaya und SC Laa/Thaya können jeweils einen Sieg erringen: Neusiedl überrascht gegen Laa, muss sich im Anschluss aber Drösing knapp geschlagen geben. Drösing unterliegt wiederum Laa.
Tabellen und Ergebnisse:
https://www.oefbb.at/de/faustball-bundesliga
Foto:
Patrick Piermann siegt mit dem FBC ABAU Linz Urfahr im Spitzenspiel gegen UFG Sparkasse Grieskirchen/Pötting (ÖFBB / Stefan Gusenleitner)
11.09.2016 15:50