zum Inhaltsbereich springen.

zur Hauptnavigation springen.

zur Subnavigation springen.

zum Standort springen.

Link zur Startseite vom ÖFBB.

Webseite nach Text durchsuchen

ihr Standort auf der Webseite

Sie befinden sich hier: Home. Nationalteams. Dietmar Weiß im Interview.

Bereich Infonavigation

Bereich Hauptnavigation

Spezialbereich National - International

Hauptbereich der Websiteinhalte

. zurück

Dietmar Weiß im Interview

Dietmar Weiß im Interview

"Perfekt wäre: der Kopf von heute und der Körper von 1999!"

Nach 135 Länderspielen und Teilnahmen bei 5 WM, 8 EM und 4 World Games verabschiedet sich Rekordspieler Dietmar Weiß in den wohlverdienten Nationalteam-Ruhestand. In Interview mit Faustball Austria spricht der bald 37-Jährige über die Beweggründe für den Rücktritt, seine erfolgreiche Team-Karriere und seine Zukunftspläne.

Nachdem Du Dich nach einer schweren Schulterverletzung zurückgekämpft hast, haben viele Faustball-Insider damit gerechnet, dass Du Deine Teamkarriere nach der Heim-EM in Grieskirchen beenden wirst. Trotzdem warst Du im Vorbereitungskader für die World Games 2017. Was hat Dich gerade jetzt zum Rücktritt bewogen?

Die Euro zuhause hat so viel Spaß gemacht. Der ursprüngliche Plan, nach der Euro aufzuhören, wurde aus diesem Grund nach Absprache mit dem Teamchef verlängert. Leider begann das Jahr mit der Leistenbruch-Operation denkbar schlecht, und die Vorbereitungszeit war dadurch anstrengend und zeitaufwendig. Auch die vom Verband angestrebte Verjüngung im Team erzeugte zusätzlichen Druck. Der Spaß der letzten Jahre am Faustball im Nationalteam hat unter all dem ein wenig gelitten. 

Du warst 18 Jahre lang im A-Kader des Faustball Team Austria, bist unter anderem Weltmeister, vierfacher Europameister und zweimaliger World Games Sieger. Welche Erfolge würdest Du besonders hervorheben?

Jedes Event war einzigartig. Die Heim-Euro mit der Familie natürlich das emotionalste. Die WM 2007, obwohl ich schon an der Schulter verletzt war, natürlich der größte Erfolg. Hervorzuheben sind aber mein erster großer Titel bei den World Games in Japan 2001 und der Europameistertitel 2008, nur 8 Monate nach meiner ersten Schulter-Operation. Aber jedes Jahr hat seine eigene Geschichte mit unglaublich vielen Freunden auf der ganzen Welt.

Im Faustballsport lässt sich kein Geld verdienen. Um auf höchstem Niveau spielen zu können, muss man aber wie ein Profisportler trainieren und viel Zeit investieren. Wie lässt sich das – vor allem über eine so lange Zeit – mit Familie und Job vereinbaren?

Man muss für den Sport Leben und natürlich auch ein wenig verrückt sein. Ich hatte und habe das Glück, dass meine Familie mich unterstützt und fast immer dabei ist. Sie haben auch einen sehr großen Anteil an meinen Erfolgen.

Nicht nur Deine Schlagkraft und Dein variantenreiches Spiel waren bei den Gegnern gefürchtet, sondern auch Deine selbstbewusste Präsenz auf dem Platz. Das hat Dich auf zu einer Führungsperson im Team gemacht. Was hat Dich – abgesehen von den spielerischen und technischen Qualitäten – zu einem der besten Faustballer der Welt gemacht? Gilt das auch heute noch, oder sind nun andere Qualitäten gefragt?

In meinen Anfangsjahren war die Schlagkraft ein sehr großer Bestandteil meines Spieles. Nach den zwei Operationen an meiner rechten Schulter musste ich mein Spiel umstellen und variantenreicher werden. Ich wollte schon in den jungen Jahren immer besser werden. Von allen Angreifern, die ich kannte, schaute ich mir was ab. Und ich hatte das Vergnügen, gegen und mit einiger Generationen starker Faustballer zu spielen. Perfekt wäre der Kopf von heute und der Körper von 1999.

Du warst ja bis jetzt im Vorbereitungskader für die World Games 2017. Dein Bruder, Teamchef Martin Weiß, spricht nach der Heim-EM 2016 von einem Umbruch im Team, mit Ausrichtung auf die WM 2019 in der Schweiz. Wie ist die Stimmung im Team, was traust Du Deinen Kollegen bei den World Games zu?

Ich traue ihnen auf jeden Fall eine Medaille zu, aber die wird nicht einfach zu holen sein. Es wird sehr viel vom Kapitän abhängig sein. Die Stimmung im Team ist wie immer super. Ich hoffe, dass der Weg, den die Teamtrainer und der Verband eingeschlagen haben, sich am Ende bezahlt macht.

Wirst Du in Polen als Zuschauer dabei sein?

Nein, ich werde nicht bei den World Games sein. Ich fahre mit meinem Junior auf ein Faustball Jugendtrainingslager.

In Eurem Garten trainierst Du schon fleißig mit Sohn Jonas. Dürfen wir uns da schon auf einen zukünftigen Faustballstar freuen? Kannst Du Dir nach Deiner aktiven Karriere eine Laufbahn als Trainer – vielleicht sogar in einem Faustball Austria Nationalteam - vorstellen?

In den nächsten Jahren werde ich sicher keine Funktion als Trainer beim ÖFBB übernehmen. Diese Zeit ist für die Familie reserviert. Jonas ist sehr Faustball begeistert und das freut mich. Ich leite auch gerne schon in Grieskirchen das U10-Training und genieße den Ehrgeiz und Spaß in den Augen der Kinder.

Wie sehen Deine weiteren Faustball-Pläne aus? Bleibst Du Deinem Verein UFG Sparkasse Grieskirchen/Pötting auch als Spieler erhalten?

Ich würde gerne so lange es geht Faustball auf sehr gutem Niveau spielen. Turniere mit Freunden und den Sport viele weitere Jahre genießen. Und das natürlich gerne in Grieskirchen.


Teilnahmen und Erfolge mit dem Österreichischen Nationalteam:

5 Weltmeisterschaften (Bronze 1999/2003/2015, Silber 2011, Weltmeister 2007)

8 Europameisterschaften (Bronze 2016, Silber 2000/2006/2012, Europameister 2002/2004/2008/2010)

4 World Games (Bronze 2009/2013, Gold 2001/2005)

Foto:

ÖFBB/Wolfgang Benedik

04.06.2017 19:07

zurück



[designed by studio10]