Europameisterschaft Frauen und U21-Männer 2017, Finaltag
1.200 Zuseher sehen von Beginn an ein ausgeglichenes EM-Finale der U21-Männer, bei dem die Angreifer beider Teams immer wieder eindrucksvoll punkten. Gegen Ende des 1. Satzes kann Deutschland in Führung gehen, gibt diese nicht mehr aus der Hand und gewinnt mit 11:8.
Auch den 2. Satz holt der Titelverteidiger mit 11:7.
Erst im dritten Satz kommen Österreichs U21-Junioren endlich wieder auf Touren, punkten im Angriff eindrucksvoll, und verkürzen auf 1:2 in Sätzen.
Der 4. Satz wird zur eindeutigen Angelegenheit für die Österreicher. Sie punkten fast nach Belieben, erspielen sich acht Satzbälle, und gleichen mit 11:4 auf Satzgleichstand aus.
Ein Entscheidungssatz muss her. Zur Satzmitte ist Österreich beim Seitenwechsel noch knapp 6:5 in Führung. Dann aber zieht Deutschland auf 10:7 davon, hat drei Matchbälle. Zwei davon kann Österreich noch abwehren, dann ist die Gegenwehr gebrochen. Deutschland gewinnt den entscheidenden Satz 11:9, das Endspiel knapp mit 3:2 und kürt sich zum Europameister 2017 der U21-Männer! Für Österreich glänzt Silber etwas enttäuschend matt.
Im unmittelbar anschließenden Frauen-Finale stehen sich erneut Deutschland und Österreich gegenüber. Die Welt- und Europameisterinnen liegen im 1. Satz schnell 4:0 voran, ehe Österreichs Ines Mayer der erste Punkt gelingt. Deutschland spielt den Satz ohne große Mühe mit 11:5 nach Hause. Den 2. Satz können die Österreicherinnen enger gestalten. Zu Beginn gleichauf, erspielen die Gastgeberinnen zwischendurch einen 4-Punkte-Vorsprung, den Österreich noch zum 9:9 egalisieren kann. Dann aber erneut Satzbälle für Deutschland, der zweite gelingt zum knappen 12:10 und zur 2:0 Satzführung.
Nur zu Beginn des dritten Satzes kann Österreich mithalten. Zur Satzmitte ist Deutschland drei Punkte im Vorsprung. Kurze Zeit später steht es schon 10:4 und Deutschland hat sechs Matchbälle. Gleich der erste wird verwertet, Deutschland holt den EM-Titel in souveräner Manier. Für Österreichs Frauen bleibt nur Silber und die Erkenntnis, dass man die deutschen Frauen lediglich im zweiten Satz entscheidend fordern konnte.
Trotz der unmittelbaren Enttäuschung nach den beiden verlorenen Endspielen darf Österreichs Delegation mit den zwei Silbernen zufrieden sein.
Stimmen zum Spiel:
Klemens Kronsteiner, Teamtrainer U21-Männer: „Zu Beginn haben die Burschen nicht die richtige Spannung gefunden, sind dann aber gut ins Spiel zurückgekommen. Am Ende haben wir nicht die Coolness gehabt, wie vorher im 3. und 4. Satz und der ersten Hälfte des 5. Satzes.
Die Enttäuschung ist riesengroß! Die Burschen hätten es so verdient, endlich einmal die Goldmedaille umgehängt zu bekommen.“
Gustav Gürtler, Kapitän U21-Männer-Nationalteam: „Den Start haben wir verschlafen, Deutschland in den ersten beiden Sätzen eine sehr gute Defensive und Zuspiel gehabt. Wir sind gut zurückgekommen, hatten wieder Feuer im Spiel, und haben 2x deutlich gewonnen. Im Entscheidungssatz kann alles passieren. Bei den entscheidenden Bällen waren die Deutschen effizienter als wir. Schade, aber hilft eh nichts.“
Christian Zöttl, Teamtrainer Frauen: „Wir sind nicht so gut ins Endspiel reingekommen wie noch im Halbfinale. Deutschland hat auf allen Positionen sehr stark agiert, womit wir ständig unter Druck waren und keinen eigenen Spielfluss aufziehen konnten.“
Karin Kempinger, Kapitänin Frauen-Nationalteam: „Trotz der Niederlage im Finale können wir zufrieden auf die EM zurückblicken. Wir haben viele tolle Momente und Spiele erlebt, und richten unseren Blick bereits nach vorne auf die Frauen-WM nächstes Jahr in Österreich.“
Aus Calw/Deutschland: Hannes Dinböck und Stefan Gusenleitner
U21-Männer:
Finale: Österreich - Deutschland 2:3 (08:11 | 07:11 | 11:06 | 11:04 | 09:11)
Frauen:
Halbfinale: Österreich - Schweiz 3:0 (11:04 | 11:06 | 11:03)
Finale: Deutschland - Österreich 3:0 (11:05 | 12:10 | 11:04)
Endstand:
Frauen U21-Männer
1. Deutschland 1. Deutschland
2. Österreich 2. Österreich
3. Schweiz 3. Schweiz
4. Italien