Länderspielniederlagen gegen die Schweiz
Männer-Nationalteamtrainer Martin Weiß kann es nach kurz nach dem Spiel noch kaum fassen: „Ich bin schon viele Jahre lang in Faustballsport tätig, aber so ein Spiel habe ich noch nicht erlebt!“. In den ersten drei Sätzen ist man gegen den Vizeweltmeister das spielbestimmende Team, liegt immer in Führung und kann sich jeweils eine 10:8-Führung herausspielen. Österreich schafft es aber nicht, den entscheidenden Punkt zu erzielen. Dreimal kämpfen sich die starken Schweizer zurück und können den Satz für sich entscheiden. Im letzten Satz sind die Österreicher aufgrund des Spielverlaufs dann sichtlich geknickt und können den Gastgebern beim 1:11 nichts mehr entgegensetzen.
Für Weiß sollte dieses Spiel eine Standortbestimmung für die bevorstehende Heim-Europameisterschaft in Grieskirchen (26.-28.8.2016) sein, dementsprechend ernst wurde das Testspiel genommen: „Obwohl das für die Spieler nicht immer leicht ist, haben wir es in diesem Jahr geschafft, mit dem gesamten Kader schon einen Tag früher in die Schweiz zu reisen. Unsere Freunde vom TSV Jona haben uns ein perfektes Trainingsumfeld zu Verfügung gestellt.
Die Spielanalyse klingt ein wenig paradox: „Das Ergebnis ist katastrophal, aber ich war mit 90% der Leistung zufrieden.“ Im Hinblick auf die Heim-Euro stimmt es Weiß zuversichtlich, dass man einem Mitfavoriten auf den Titel auf Augenhöhe begegnen konnte. „Die Schweizer sind in der Defensive extrem flexibel, reagieren sehr gut auf das Service und sind im Angriff überaus durchschlagskräftig. Trotzdem konnten wir in allen getesteten Aufstellungsvarianten gut dagegenhalten. Es ist wirklich schade, dass wir die Sätze nicht zu Ende gespielt haben“. Während man solche Wettkampfsituationen im Training nicht simulieren kann, hat der Trainer in anderen Bereichen Verbesserungspotential ausgemacht: „Im Angriff verfügen wir nicht über die Durchschlagskraft, aus der Distanz zu punkten, wir brauchen die Bälle über der Leine. Dazu muss auch die Zuspielleistung verbessert werden.“ Zuspieler Stefan Wohlfahrt zeigt sich diesbezüglich optimistisch: „Wir haben bis zur Euro noch einen Monat Zeit, bis dahin wird auch die Feinabstimmung im Team passen.“
Auch das Frauen-Nationalteam muss sich der Schweiz mit 2:3 geschlagen geben. Derzeit bereitet man sich auf die Weltmeisterschaft in Curitiba (BRA) vor. Diese wird erst Ende Oktober (25.-30.10.) ausgetragen, der endgültige Kader steht daher noch nicht fest. 18 Spielerinnen umfasst der Vorbereitungskader von Trainer Wolfgang Ritschel-Roschitz, acht davon sind mit in die Schweiz gereist. Das Länderspiel und die anschließende Teilnahme an den Obersee Masters bilden den Auftakt zu einer Vorbereitungsphase, in der möglichst viel Spielpraxis gesammelt werden soll. Es folgen, in verschiedenen Besetzungen, noch weitere Turnierteilnahmen beim Grenzlandturnier in Widnau (SUI) und der Swiss Life Select Trophy in Rohrbach (OÖ). Nach dem Trainingslager im Bundessportzentrum Faaker See wird das Trainerteam dann den endgültigen WM-Kader nominieren.
Ergebnisse Länderspiel-Tests:
Frauen: Schweiz – Österreich 3:2 (11:13, 11:9, 11:4, 9:11, 11:6)
Männer: Schweiz - Österreich 4:0 (12:10, 12:10, 13:11, 11:1)
Fotos:
TSV Jona/Sebastian Kammer
29.07.2016 23:23